Die Arbeiten des Künstlers sind durch eine eigene Maßstäblichkeit geprägt. Viele seiner Werke sind in Szenarien arrangiert, die wie kleine Modelle für Ausstellungsräume wirken. Videoarbeiten zeigt er in Holzboxen, die wie Modelle für große Filmkunstkinos mit riesigen Projektionsflächen wirken. Versetzt man sich in die Modellsituationen hinein, verändert sich der Maßstab. Nur wenige Zentimeter große Miniaturkunstwerke erhalten dann eine monumentale Gewichtung. Collagierte Zeichnungen und Malereien auf kleinen Fotoabzügen sind mit Bezug auf die reale Größe der abgebildeten Gebäude gigantische künstlerische Setzungen. So lässt Marko Tadić die Kunst in einem Raum des Möglichen und des bloß Angedeuteten. Dieses elegante Plädoyer für eine künstlerische Utopie lässt die Frage offen, ob die Miniaturen selbst schon die Werke sind oder halt doch nur Skizzen, Studien und kleine Basteleien, die das eigentliche monumentale Werk illustrieren.
Marko Tadić vertrat 2017 Kroatien auf der 57. Biennale di Venezia.