Der Film ‚Isola Bella‘ wird in einem kleinen, abgedunkelten Kinoraum mit zwei Sitzreihen von 3 oder 4 Stühlen gezeigt. Der Titel nimmt Bezug auf eine historische Wandtapete von 1841 aus dem Deutschen Tapetenmuseum in Kassel, die als Hintergrund für die verschiedenen kurzen Aufführungen, Präsentationen, Gesangs- und Musikeinlagen dient. Die Schauspieler und Vortragenden sind die Bewohner eines Heims für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Pazarić, einer Stadt in der Nähe von Sarajewo. Die Spielenden sind verborgen hinter Masken aus der viktorianischen Zeit, die etwa Marie Antoinette, Carmen Miranda, Cäsar oder einen Indianer Häuptling zeigen. Sie sind Agierende und Publikum, zwischen denen die Kamera hin- und her wechselt.
Das Heim wurde bereits 1947 für Waisen und geistig und körperlich behinderte Kinder gegründet. Einige der Bewohner haben das Heim nie mehr verlassen.
Die einzelnen Darbietungen wurden von den Bewohnern selbst in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelt. Sie berichten von ihrer persönlichen Lebensgeschichte, ihren Hoffnungen und Phantasien.
In der Vitrine am Eingang sind einige der Masken und Auszüge aus den Texten und Notizen für die vorbereitenden Arbeiten ausgestellt.