Der Titel 'Now I can remember I was actually there, but I kept my eyes closed at the time (7. - 9. August 2011)' liest sich wie eine persönliche Feststellung. Ohne das fotografische Abbild ist die Erinnerung verblasst. Erst die Fotografie löst die Erinnerung an die vergangene Situation aus. Sie gibt aber gar nicht das wider, was man selbst gesehen haben mag. Sie zeigt ein anderes Bild, ein fotografisches Abbild eines bestimmten Moments in einem bestimmten Blickwinkel, so als habe man die Augen geschlossen gehabt.
Erst in der Betrachtung der Fotografie, des Bildes, wird die Erinnerung aktiviert. Ja, jetzt erinnert man sich an diese Situation, diese Landschaft, dieses Licht. Häufig sind es erst die Bilder, die unsere eigenen Erinnerungsbilder aktivieren und wieder hervorrufen. Das ist die bedeutende Rolle von Archiven und Dokumenten. Das ist unter anderem auch eine der Funktionen der Kunst, uns zu erinnern an die geistigen Auseinandersetzungen, die Stimmungen, die Suche nach kulturellem Ausdruck in einer bestimmten Situation und einer bestimmten politischen und sozialen Lage.