Mit gut 12 Millionen Menschen, sind Rom*nja und Sinti*zze eine der größten Minderheiten Europas. Verfolgt und marginalisiert – während des Nationalsozialmus wurden Hunderttausende geplant umgebracht – leben sie oft an den Rändern der Gesellschaft, in Ghettos und weitgehend ausgeschlossen von Bildung, Gesundheitssystem oder regulärem Arbeitsmarkt. Vorurteile, diskriminierende Vorstellungen und Einschätzungen haben sich über Jahrhunderte zu Gewissheiten manifestiert.
Die polnische Künstlerin Małgorzata Mirga-Tas, die selbst zu den Bergkita-Rom*nja zählt, stellt in den Mittelpunkt ihrer narrativen Textilcollagen visuelle Erzählungen, Szenen aus dem Alltag, über Mythen und über historische Ereignisse der Rom*nja Gemeinschaft. Drüberhinaus portraitiert sie Persönlichkeiten aus der Gemeinschaft, die einen wichtigen und zentralen Beitrag zur europäischen Kultur leisten und geleistet haben. Sie schreibt einen Teil der verdrängten und unterdrückten Geschichte neu.
Delaine Le Bas wurde 1965 in Worthing in England geboren. Sie studierte an der St. Martins School of Art in London und arbeitet mit visuellen Elementen, Film und Fotografie, Installationen und Performance. Sie gehört auch zur Rom*nja Gemeinschaft. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen das reiche kulturelle Erbe, die komplexe Geschichte, das über Generationen vermittelte Wissen und feministische Themen.