Künstler*innen
Mirga-Tas, Małgorzata

Künstler*innen

Małgorzata Mirga-Tas

* 1978 Zakopane, Polen. Lebt und arbeitet in Czarna Góra und Berlin.

Über Małgorzata Mirga-Tas

Bekannt geworden ist Małgorzata Mirga-Tas mit ihren großformatigen, farbenfrohen Textilcollagen, bei denen bestimmte Partien auch malerisch ausgeführt werden. Die polnische Künstlerin, die 1978 in Zakopane geboren wurde, hat 2022 auf der documenta fifteen in Kassel ausgestellt und den polnischen Pavillon auf der Biennale von Venedig mit ihren Textilcollagen in einen Bilderfries verwandelt.
Historische Momente aus der Geschichte der Rom*nja und Szenen aus dem Alltag entwerfen ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Bild dieser über Jahrhunderte verfolgten und missachteten Gemeinschaft.

Małgorzata Mirga-Tas ist selbst Bergkita-Romni und wuchs im Süden Polens am Rande des Tatra Gebirges bei Czarna Góra in einer Rom*nja Siedlung auf. Sie studierte Skulptur an der Akademie der Schönen Künste in Krakau, hat sich in ihrer Gemeinschaft sozial und kulturellen engagiert und ist Aktivistin, die sich für die Belange der Rom*nja einsetzt und Stereotypen und Stigmatisierungen verändern und aufbrechen möchte.

Häufig sind Familienmitglieder, befreundete Künstlerinnen, Künstler und Persönlichkeiten aus der Rom*nja Gemeinschaft auf den Bildern dargestellt. Familie, Schwesternschaft, Gemeinschaft und die Beziehungen zwischen den Geschlechtern spielen eine wichtige Rolle. Małgorzata Mirga-Tas erkundet ihre Herkunft, reflektiert in ihren Werken die über Jahrhunderte verhärteten Vorurteile und reicht mit ihren Kunstwerken die Hand zu einem besseren gegenseitigen Verstehen. Über ihre Arbeit mit den Textilcollagen hinaus, die aus Kleidung gefertigt werden, arbeitet sie mit Zeichnungen, Gemälden, Installationen und Skulpturen.

„Ihre Arbeit ist eine Form des Widerstands und ein Mittel zur intellektuellen und kreativen Dekolonisierung, fest verankert im tiefen Gefühl von ethnischem Stolz und Selbstakzeptanz. Dieser Prozess der Rom*nja-Emanzipation beinhaltet im Kern eine Neu-Gestaltung der individuellen Subjektivitäten. Er erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit den Stereotypen, die den Rom*nja zugeschrieben werden – ein Dialog, der in die Bereiche von Politik, Wissenschaft und Kultur hineinreicht. Indem die Rom*nja-Gemeinschaft ihre eigenen Erzählungen entfaltet, gewinnt sie Kontrolle über das Wissen und die Bilder zurück, die die Gadjo-Gesellschaft (Nicht-Rom*nja) ohne die Beteiligung der Roma*nja konstruiert hat. Durch ihr visuelles Geschichten-Erzählen strukturiert Małgorzata Mirga-Tas nicht nur diese Darstellung, sondern bestärkt auch die Selbst-Definition. Damit stellt sie sich entschieden gegen die weit verbreitete Diskriminierung der Rom*nja-Gemeinschaften.“

Zitat: Dr. Anna Mirga-Kruszelnicka für die Ausstellung "Jangare" bei Foksal Gallery Foundation, Warschau, 28.09. – 18.11.2023 (übertragen von Office for Art).

  • Małgorzata Mirga-Tas ,Jangare, 2023, Foksal Gallery Foundation, exhibition view photo Marek Gardulski
    Jangare, 2023, Ausstellungsansicht Foksal Gallery Foundation
  • Małgorzata Mirga-Tas, Re-enchanting the World ,exhibition view, Polish Pavillon Biennale Venezia 2022, photo Daniel Rumiancew, Courtesy Zacheta National Gallery of Art
    Re-Enchanting the World, Ausstellungsansicht Polnischer Pavillon, Biennale Venedig, 2022
  • Małgorzata Mirga-Tas, Re-enchanting the World, exhibition view, Polish Pavillon Biennale Venezia 2022, photo Daniel Rumiancew, Courtesy Zacheta National Gallery of Art
    Re-Enchanting the World, Ausstellungsansicht Polnischer Pavillon, Biennale Venedig, 2022
  • Małgorzata Mirga-Tas, Wesiune Thane (Forest Place), 2016
    Wesiune Thane (Forest Place), 2016
  • Małgorzata Mirga-Tas, Wesiune Thane (Forest Place), 2016
    Wesiune Thane (Forest Place), 2016

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