Don't Dream Dreams

Das Nordlager der Österreichisch-Ungarischen Armee bei Mostar 1878 – von Alexander Ritter von Bensa der Jüngere, Adolf Obermüller und Alexander Kaiser gemalt – befindet sich im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Es ist ein Dokument, der imperialen Geschichte der Habsburger Dynastie. Das Ziel der österreichisch-ungarischen Truppen war das osmanische Vilâyet Bosnien, das in etwa dem Gebiet des heutigen Staates Bosnien und Herzegowina entsprach. Gemäß den Vereinbarungen auf dem Berliner Kongress von 1878 erfolgte noch im selben Jahr die Okkupation von Bosnien und Herzegowina durch das gemeinsame Heer Österreich-Ungarns.

Auch 30 Jahre nach dem Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 ist Mostar eine geteilte Stadt. Die Spannung zwischen vorwiegend katholischen Kroaten, orthodoxen Serben und muslimischen Bosniern ist spürbar. Der Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen. Die Zugehörigkeit zu den unterschiedlichen kulturellen Räumen, die so fruchtbar für die europäische Vielfalt sind und waren, wird zu wenig als Chance genutzt.

Die Bosnienkriege wurden erst durch die Unterzeichnung des Dayton Abkommens Ende 1995 formal beendet. Große Teile des von den Vereinten Nationen und der Europäischen Union entwickelten Vance / Owen Friedensplans für das ehemalige Jugoslawien und die politische und regionale Aufteilung von Bosnien und Herzegowina sind auch im Jahr 2024 noch nicht unterzeichnet und vor allem auch nicht realisiert und akzeptiert.

"Don't Dream Dreams", das war auch der Rat, den Lord David Owen 1992 an die bosnische Bevölkerung richtete, als ihre Hauptstadt Sarajevo von serbischer Seite belagert wurde, über 2 Millionen hauptsächlich muslimische Bosnier vertrieben und an ihnen gezielt ethnische Massenmorde an ihnen gezielt begangen wurden.

Genau war der Rat: "Don't, don't, don't live under this dream that the West is going to come and sort this problem out."