'The Thousand-Year Plan' ist eine immersive 2-Kanal Film- und Toninstallation. Der Film, der Animations- und Live-Action Videos kombiniert, erzählt von der Elektrifizierung der polnischen Landschaft in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
Einerseits ist es eine Geschichte der Modernisierung und Emanzipation, andererseits ein poetischer Ausdruck von Ängsten, die sich aus der Verstrickung der Protagonisten in einen Moment des technologischen Durchbruchs ergeben, in dem „elektrischer Strom die neue Zeit misst“.
Der Film spielt in den 1950er Jahren und stellt vier Figuren aus der bäuerlichen Bevölkerung auf zwei gegenüberliegenden Leinwänden vor: ein Ingenieurspaar, das an der Elektrifizierung der ländlichen Gebiete arbeitet, und zwei antikommunistische Partisanen, die sich in den umliegenden Wäldern verstecken.
Die Dialoge offenbaren ein Kaleidoskop von Gefühlen: Hoffnung auf eine bessere Zukunft, Glaube an den Fortschritt, aber auch Angst und Einsamkeit. Obwohl sie sich alle die neue Welt unterschiedlich vorstellen, eint sie das Bewusstsein, an einem Wendepunkt der Geschichte zu leben. Natur, Zeit und Technologie – hervorgehoben durch digitale
Animationen auf einer symbolischen Ebene des Films – sind die anderen, ebenso wichtigen Helden des Films.
Der polnische Kontext ist ein Vorwand, um über die allgemeine Entwicklung von Stromnetzen und technologischen Megastrukturen innerhalb der allesbeherrschenden planetarischen Architektur zu sprechen. Agnieszka Polska interessiert sich dafür, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Technologie zu einer Situation entwickelt hat, in der der Mensch nicht mehr neben der Technologie lebt, sondern in einem sphärischen, planetarischen technologischen Organismus.
Die Installation hat eine dichte Struktur und besteht aus vielen verschiedenen Arten von Audio- und visuellen Reizen, die den Betrachter in einen hypnotischen Zustand versetzen sollen. Mit einer poetischen Erzählung und einem zersplitterten Schnitt konzentriert sich das Werk auf verschiedene Aspekte der Entwicklung des elektromagnetischen Netzes: seine Rolle als Landkarte der sozioökonomischen Macht, als Kontrollinstrument, als emanzipatorischer Faktor, als Platzhalter für Spiritualität, als Architektur für das moderne Bewusstsein und das spätere Informationszeitalter.
Der Film wurde vom Museum of Modern Art, Warschau, produziert und ermöglicht durch die Art Collection Telekom.
CREDITS (short list):
Written and directed by Agnieszka Polska
Production Manager: Dagmara Konsek-Pfüller
Director of Photography: Radek Ładczuk
Focus Puller: Maciej Piórek
Cast
Chmura – Bartosz Gelner
Wiktoria – Jaśmina Polak
Jasiek – Piotr Polak
Inżynier – Julian Świeżewski
Voice of the Sparkle – Antonina Nowacka
Costume and Set Designers: Aga Klepacka, Maciek Chorąży
Make-up Artist: Aleksandra Dutkiewicz
Hair Stylist: Kacper Raczkowski
Film Editing: Agnieszka Polska
Special Effects: Nathan Gray
Sound Design: Igor Kłaczyński
Original score: Agnieszka Polska
Color grading: Gregor Pfüller
Animations: Agnieszka Polska