Reliquien – im wörtlichen Sinne 'übrig Gelassenes' oder 'übrig Gebliebenes' – werden in vielen Religionen von den Gläubigen verehrt und angebetet. Meistens sind die Reliquien Knochenreste von 'Heiligen', oder Gegenstände und Kleidungsstücke, die sie besessen oder getragen haben. Auch Gegenstände, die nur in die Nähe bedeutender Reliquien kamen, können selbst wieder von den Gläubigen verehrt werden. Die Verehrung der Reliquien, denen auch zugeschrieben wird, dass sie Wunder bewirken können, hatte im Christentum vor allem im Mittelalter eine große Bedeutung. Wichtige Reliquien wurden in wertvolle und kostbare Fassungen gesetzt aus Gold, Silber, Elfenbein und mit Edelsteinen geschmückt. Die Skulptur von Marek Kvetán ähnelt einer solchen Reliquie. Es ist ein Unterarm mit Elle und Speiche und den Knochen einer Hand, der prachtvoll kitschig mit Glitzersteinen verziert wurde. Aufgestellt in einer silbern schimmernden Halterung weist die Hand in die Höhe.
Eine der bekanntesten Hände in der abendländischen Ikonografie findet sich in den Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle in Rom. Zwischen 1508 und 1512 hat der florentinische Künstler Michelangelo Bunoarroti dort auch die Deckenfresken gemalt. Zu den Szenen aus dem 1. Buch Moses, der Genesis, die dort an der Decke dargestellt sind, gehört auch die Erschaffung des Menschen, die Michelangelo bildgewaltig zwischen Gottvater und Adam in einer angedeuteten Berührung der Fingerspitzen darstellt. Genau diesen Moment beschreibt offensichtlich auch der Titel der kleinen Skulptur von Marek Kvetan 'Touch of Creator, die mit einem der fortschrittlichsten digitalisierten Programme für die Kreation entworfen und von einem 3D-Drucker produziert wurde.