Agnieszka Polska nutzt filmisches Erzählen und affektive Technologien, um das ständig neu ausgehandelte Verhältnis zwischen Mensch und Technologie zu thematisieren. Sie untersucht, wie sich dieses Verhältnis durch Sprache, Geschichte und Bewusstsein wechselseitig beeinflusst und legitimiert. Dabei interessiert sie sich besonders für die Frage individueller sozialer Verantwortung vor dem Hintergrund technologisch bedingter Desorientierung und Ideologien des technologischen Determinismus.
Der Film The Book of Flowers entstand durch die Neugestaltung alter Zeitraffer-Aufnahmen von Pflanzen mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Als visuelle Vorlage diente 16mm-Archivmaterial aus den 1940er und 1950er Jahren, das mithilfe von Stable Diffusion neu interpretiert wurde. So entstand ein völlig neuer Bilderzyklus – ohne ein einziges Originalbild zu verwenden.
Die Stimme der Schauspielerin Tina Greatrex führt durch eine fiktive gemeinsame Geschichte von Mensch und Blume. Früher waren Menschen die Hauptbestäuber blühender Pflanzen – beide Arten waren aufeinander angewiesen. Mit der Zeit entwickelten Menschen Technologien, die sie unabhängig von Pflanzen machten und zur Verkleinerung der Blumen führten. Eine zentrale Rolle spielte dabei das Erzählen von Geschichten.