Der erste Human AI Art Award wird 2024 an die chinesisch-amerikanische Künstlerin Lauren Lee McCarthy vergeben. Der Preis ist eine gemeinsame Initiative des Kunstmuseums Bonn und der Deutschen Telekom und würdigt herausragende künstlerische Leistungen im Spannungsfeld zwischen Bildender Kunst und Technologie, insbesondere künstlicher Intelligenz.
Für ihr prämiertes Werk „LAUREN“ beobachtete Lauren Lee McCarthy freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Woche lang über ein Netzwerk von ferngesteuerten Kameras, Mikrofonen, Lautsprechern und anderen elektronisch gesteuerten Geräten. Die in Los Angeles lebende Künstlerin interagierte mit ihnen als eine persönliche virtuelle Sprachassistentin. So schaltete sie sich in das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner ein, kommentierte, gab Ratschläge oder änderte die Beleuchtung. Sie wollte die bessere, die menschliche, persönliche Assistentin sein, die Bedürfnisse früh erkennt und auf die Individualität der Personen mit Humor und Empathie reagiert. Gleichzeitig drang sie als ständige Beobachterin in die Privatsphäre der Personen ein. Sie schuf daraus ein Dokumentarvideo, das nun in einer eigens für den Human AI Art Space umgestalteten Installation präsentiert wird. Die so entstandene ortsspezifische Arbeit „LAUREN: Anyone home?“ thematisiert die Spannung zwischen Selbstverständlichkeit, Vereinfachung, Zweifel und Neugier im Umgang mit KI-Technologien auf beeindruckende Art und Weise. Die Ausstellung findet im eigens für den Preis entworfenen ‚Human AI Art Space‘ statt, der im Außenbereich vor dem Museum auch ein architektonisches Zeichen setzt. Zur Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung wird Lauren Lee McCarthy anwesend sein und ihr Werk wird im Rahmen einer Performance aktiviert. Dabei können die Besucher mit der menschlichen Sprachassistenz interagieren und so Teil der Performance-Installation werden. Darüber hinaus wird die Installation an einigen zusätzlichen Terminen während der Laufzeit durch Performances aktiviert.
Lauren Lee McCarthy, die 1987 in Boston geboren wurde und in Los Angeles lebt, studierte am Massachusetts Institute of Technology, MIT, Informatik sowie Kunst und Design. Sie absolvierte ihren Master an der University of California, UCLA, an der sie derzeit als Professorin für Medienkunst lehrt.
JURY 2024: Ed Atkins (Künstler), Prof. Sarah Cook (Professorin Museum Studies, Information Studies, University of Glasgow), Guillaume Désanges (Direktor Palais de Tokyo, Paris), Prof. Dr. Stephan Berg (Direktor Kunstmuseum Bonn), Antje Hundhausen (VP Brand Experience, Deutsche Telekom AG)
Nominierungsjury 2024: Marcello Dantas (Direktor SFER IK, Tulum, Mexiko), Prof. Simon Denny (Künstler, Professor für zeitbezogene Medien, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg), Nina Fischer (Professorin für Medienkunst UdK, Berlin), Katerina Gregos (Direktorin EMST, Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst, Athen, Griechenland), Alistair Hudson (Direktor ZKM Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe), Dr. Sara Morais dos Santos (Kuratorin Haus der Kulturen der Welt, Berlin), Dr. Catherine Nichols (Kuratorin Hamburger Bahnhof, Berlin), Hannah Redler Hawes (Kuratorin), Marlene Wenger (Kuratorin Haus der Elektronischen Künste, Basel, Schweiz) und Christoph Wiesner (Direktor Les Rencontres de la Photographie, Arles, Frankreich)