Seit Ende der 1960er Jahre war Mladen Stilinović im sozialistischen Jugoslawien als Filmemacher, Autor und bildender Künstler tätig. In seinem Werk tauchen immer wieder die Symbole auf, die in der sozialistisch, kommunistischen Weltsicht eine zentrale Rolle einnahmen. Dabei spielte auch die Verwendung der Sprache als Ausdruck ideologischer Voreinnahmen eine wichtige Rolle. Auch die Farbe Rot, als die Symbolfarbe der kommunistischen Welt, und als Gegenspieler die 'bürgerliche' Farbe Pink verwendete er häufig.
Im Mai 1975 bildete sich aus einer Gruppe von sechs Freunden die 'Group of Six Authors'. Mladen Stilinović, Boris Demur, Fedor Vučemilović, Vlado Martek, Sven Stilinović und Željko Jerman arbeiteten individuell, wollten die offiziellen Ausstellungsorte umgehen und versuchten mit Aktionen im öffentlichen Raum in direkten Kontakt mit dem Publikum zu kommen. Sie stellten ihre Werke auf Rasenflächen, am Strand und auf öffentlichen Plätzen aus.
In der Galerie Nova in Zagreb hatte Mladen Stilinović 1976 seine erste Einzelausstellung. Neben einer Reihe seiner Künstlerbücher und verschiedenen Serien zeigte er dort zum erstenmal auch die Serie 'Ruka Kruha'. Zwei dieser Werke befinden sich in der Art Collection Telekom. Seine künstlerischen Aktivitäten waren ein wichtiger Teil der 'New Art Practise', die vor allem den Aufbruch und die Entwicklung einer neuen künstlerischen Sprache in Zagreb und Kroatien bis in die 1980er Jahre kennzeichnete. Er hat in dieser Zeit an vielen internationalen Austellungen teilnehmen können.
Seite Beginn der 1990er Jahre werden Werke von Mladen Stilinović international präsentiert. Er ist einer der wichtigsten künstlerischen Persönlichkeiten, die in ihrem Werk sowohl die sozialistische als auch die spät-kapitalistische Gesellschaft mit ironischer und skeptischer Intelligenz reflektiert haben.
Seine Arbeit 'Artist at Work' von 1978, die den Künstler schlafend im Bett zeigt, ist eine humorvolle Pointe gegen die sozialistische Arbeitsideologie und ein Plädoyer für eine Zeit des Nachdenkens. Der Text 'In Praise of Laziness' von 1993, thematisiert eine andere Art von künstlerischer Produktivität. Er wendet sich bewußt gegen die Überproduktion des westlich geprägten Kunstmarktes.