Roman Uranjek zählte 1983 in Ljubljana zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe 'IRWIN'. Werke der Gruppe werden in der Regel nicht individuell signiert sondern sind mit einem Stempel versehen. 1984 war die Gruppe Mitbegründer des Kollektivs 'Neue Slowenische Kunst' und vertrat dort die Abteilung Malerei und Kunst.
Neben der Musikgruppe 'Laibach', einer Theatergruppe und einem Büro für Grafikdesign hatte die 'NSK' einen großen Einfluss auf die kulturelle und politische Debatte in Jugoslawien gegen Ende der Tito-Zeit. Sie arbeitete bewusst und provokant mit totalitären Strukturen und negierte das Individuum zugunsten des Staats. 1992 kam es zur Umwandlung vom Kollektiv zum NSK-Staat ohne Grenzen und ohne Territorium. Das provokante Spiel mit faschistischen Strukturen, Symbolen und totalitären Ansprüchen führte häufig zu Missverständnissen, machte aber auch die real existierende Unterdrückung der jugoslawischen Gesellschaft transparent und offensichtlich.
Roman Uranjek: „IRWIN ist eine der Gründungsmitgliedergruppen des größeren NSK-Kollektivs, das 1984 gegründet wurde, ein Jahr nach der Gründung der IRWIN-Gruppe. Unsere Idee ging von der Perspektive der historischen Avantgarden aus – wie dem Bauhaus und Nachkriegsbewegungen wie Fluxus. Das Fundament der NSK besteht aus zwölf Einzelpersonen. Durch unsere Tätigkeit wurden verschiedene Poetiken entwickelt, und das Arbeitsprinzip jeder einzelnen Gruppe folgte den Regeln ihres eigenen kreativen Mediums (Musik, Theater, Design, zeitgenössische künstlerische Praxis, Malerei). Und jetzt, nach mehr als drei Jahrzehnten, haben wir zwölf verschiedene Vorstellungen und Interpretationen bezüglich der Frage, was NSK darstellt und ob es überhaupt noch existiert." Conversation: Miran Mohar, Andrej Savski, Roman Uranjek, and Borut Vogelnik of IRWIN with Meghan Forbes, 2019
Im Jahre 2002 begann er das Projekt 'At Least One Cross a Day After 1.1.2002', das seit dieser Zeit weitergeführt wird. Für die Werkgruppe wählt er Bildmaterial aus unterschiedlichen kunsthistorischen Perioden und kombiniert sie zu Collagen, in denen die narrativen Strukturen und visuellen Erzählweisen der Avantgarde neu thematisiert werden. 2015 wurde die Zusammenarbeit an 'Dates' mit Radenko Milak initiiert.