Einen Terminal für Reisen durch den Raum und damit auch für Manipulation und Gestaltung dieser Dimension hat Lenka Glisníková für ihre Arbeitsserie 'You Could Feel the Friendly Stranger' aktiviert. Sie komponiert diese digitalen Collagen hauptsächlich aus vorgefundenem Bildmaterial, das elektrische Bauteile wiedergibt. Sie nutzt die Tatsache, dass der Fotoapparat und das fotografische Bild die drei Dimensionen des Raumes drastisch auf zwei reduziert.
Die Bilder der Wirklichkeit werden Flächen. Die Fotokamera raubt der Welt das Räumliche. Gleichzeitig überlistet die Kamera die Dimensionen der Zeit. Sie hält Momente einfach fest und zieht sie aus dem Lauf aller Dinge heraus. Sie kann Abläufe, die extrem schnell geschehen, die unsere Augen gar nicht registrieren können, einfach einfrieren.
Die Reproduktionen, Abbildungen oder komplett artifiziell erzeugten flachen Darstellungen des Realen, Erfundenen, ganz neu Geschaffenen werden von Lenka Glisníková wieder um die aufgelösten Dimensionen ergänzt. Die Fläche wird räumlich, real, sie wird zu einem Objekt mit drei Dimensionen und macht die Gegenwart zur Zukunft.
Die Gegenwart wird immer kürzer. Sie hat einfach keine Zeit mehr. Ihr nicht messbarer Moment des gegenwärtigen Hier und Jetzt hat sich aus der Zeit zurückgezogen, ist verdrängt worden durch eine vorgezogene Zukunft. Das schafft Platz für Zeitreisen, weil die Dimension der Zeit sich verkleinert hat und eine Distanz zwischen Gegenwart und Zukunft kaum noch existiert.