Klára Hosnedlová arbeitet mit feinen Garnen und Sticknadeln. Wie farbige Kupferstiche wirkt das dichte Liniengewebe der kleinen Bilder, die sie mit diesen handwerklichen Mitteln anfertigt. Digitale und überarbeitete Fotografien sind der Ausgangspunkt dieser ungewöhnlichen Stickarbeiten, die wiederum selbst Teil größerer Wandtafeln, Reliefe, Objekte und ganzer räumlicher Inszenierungen sind. Ihr Installationen mit Möbeln, Lampen und architektonischen Elementen, die alle von Hand gefertigt werden, strahlen die Wirklichkeit einer wenig bekannten Welt aus. Als theatralische Bühnenbilder schaffen sie neue Räume, in denen auch performative Aktionen und Handlungen in einer choreografierten Regie stattfinden. Auch die Kleidung für diese Aufführungen werden von der Künstlerin entwickelt. Meistens beziehen sich die Werkgruppen auf bestimmte historische Gebäude, etwa die Adolf Loos Apartments in Pilsen oder den Jêstêd Tower in Liberec, der zwischen 1963 und 1973 von Architekt Karl Hubácek erbaut wurde. Der Turm zählt mit seinem Hotel, seinem Restaurant und seiner Bar inzwischen zum Unesco Weltkulturerbe.
Für das Nationaltheater in Prag integrierte sie 2018 die Installation 'Ponytail Parlour' mit einer Vielzahl an farblich angeordneten Kostümen in der Garderobe des Theaters. In der Ausstellung 'Metamorphosis. Art in Europe Now', 2019 in der Fondation Cartier in Paris, zeigte sie Arbeiten aus der Serie 'Lady's Tears'. Hier nimmt sie Bezug auf die für Mann und Frau getrennten Ankleidezimmer der Villa Müller in Prag, die 1930 nach den Plänen von Adolf Loos erbaut wurde.
Klára Hosnedlová studierte von 2009 bis 2015 an der Akademie der Schönen Künste in Prag und lebt seit 2017 in Berlin.