In ihrer Ausstellung 'ERROR' konzentriert sich Eva Kotátková auf die Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und den erdrückenden institutionellen Strukturen die ihn manchmal umgeben. Präsentiert werden ein neues Video und eine Serie von Collagen und Skulpturen. Kotátková interessiert sich für Geschichten von Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage sind, sich in gesellschaftliche Strukturen zu integrieren. Sie werden isoliert, ziehen sich zurück und empfinden diesen Zustand als Behinderung oder entwickeln Alternativen um zu kommunizieren - oftmals durch Objekte, Geräte oder andere Requisiten. Andere fliehen vor der Realität indem sie sich parallele Identitäten in einer konstruierten Welt aufbauen. In einer solchen Welt ordnen sich die Menschen ihren eigenen erfundenen Regeln unter und entwickeln andere Kommunikationsmuster und neue Hierarchien für ihren Alltag.
Die Ausstellung umfasst eine Gruppe von skulpturalen Assemblagen und Collagen, die auf veraltete medizinische Geräte, surreale Körpererweiterungen, Körperteile, Requisiten und Apparate verweisen. Ebenfalls zu sehen ist eine Videoarbeit mit dem Titel ‚The Judicial Murder of Jakob Mohr', die auf dem Gelände de Bohnice Psychiatric Hospital in Prag gedreht wurde. Das Video zeigt eine inszenierte Verhandlung, die im Theater der Klinik mit professionellen Schauspieler*innen, dem Personal und den Patient*innen aufgeführt wurde. Die Geschichte für diese Performance stammt aus einer Zeichnung des psychiatrischen Patienten Jakob Mohr von 1909-10. Er stellt sich selbst als Angeklagten dar, der ahnt, dass das unparteiische Gericht aus maskierten Ärzt*innen und Mitpatient*innen besteht, die sich gegen ihn verschworen haben um ihn zu verraten. Mohr nannte seine Zeichnungen Beweise, Zeugnisse der Existenz einer sogenannten "Einfluss Maschine", ein Gerät, das seine alltäglichen Handlungen beeinflusse und seine geheimsten Gedanken abfange.