Inspiriert von der ikonischen tschechoslowakischen Fernsehserie der 1970er-Jahre 'Žena za pultem' (Frau hinter dem Ladentisch) stellt die Ausstellung figurative Arbeiten einem szenografischen Aufbau und einer Filminstallation gegenüber, die die Atmosphäre von Ladeninnenräumen und häuslichen Arbeitsumgebungen heraufbeschwören. Aus einer neuen Perspektive zeigt die Ausstellung, wie zeitgenössische Künstlerinnen verschiedener Generationen – Paulina Ołowska, Caroline Walker und Adéla Janská – die Malerei nutzen, um die kulturelle Erinnerung an die Moderne zu entschlüsseln und neu zu gestalten.
Durch diese Linse reflektieren die Künstlerinnen über "recycelte" Ikonographien der 1950er- bis 1990er-Jahre und überdenken Themen wie weibliche Arbeit, Intimität und Sichtbarkeit im öffentlichen wie im privaten Raum.
Die Ausstellung 'Za Pultem – Behind the Counter' erforscht vielfältige Interpretationen von Weiblichkeit und zeichnet die reale wie symbolische Präsenz von Frauen im öffentlichen Raum nach. Sie wendet einen historischen Blick an, greift archetypische Frauenfiguren des sozialistischen Modernismus und der Phase der "Normalisierung" in der Tschechoslowakei – etwa Arbeitsallegorien – auf und fragt, ob dieser visuelle Kanon Raum für weibliches Begehren ließ.