Das MSU – Museum für zeitgenössische Kunst in Skopje zeigt 'Igor Grubić: Gestures of Activation – Works in Public Space', eine Ausstellung, die 2024 im MMSU in Rijeka präsentiert wurde.
Die retrospektive Ausstellung von Igor Grubićs Arbeiten im öffentlichen Raum versammelt Werke in einem breiten Spektrum an Formaten – von minimalen Gesten in Form von Text, Fotografie oder Performance bis hin zu Projekten, die auf außer-künstlerische Ziele abzielen. Öffentliches Engagement ist ein zentrales Motiv in Igor Grubićs Schaffen, was sowohl seine erste retrospektive Ausstellung in Rijeka als auch die aktuelle Einzelausstellung in Skopje hervorheben.
Igor Grubić beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Umbrüchen der 1990er Jahre, wobei er besonderes Augenmerk auf die Prozesse der Transition und Privatisierung legt, auf die Last der Kriegszerstörung sowie auf die Verantwortung des Einzelnen bei der aktiven Mitgestaltung positiver gesellschaftlicher Veränderungen. In diesem Sinne sind seine kritisch ausgerichteten Reflexionen eng mit der Stärkung zivilen Ungehorsams verbunden sowie mit der Anwendung verschiedener aktivistischer Strategien der Agitation und Infiltration im öffentlichen Raum. Indem er in das weiche Gewebe einer pazifistischen, aber aufrüttelnden Kritik eindringt, verkörpert Igor Grubić ein besonderes Beispiel künstlerischen Aktivismus, der dem Geist von Guerilla- und anarchistischen Aktionen verpflichtet ist und das Erbe der historischen Avantgarden und konzeptuellen Praktiken der 1960er und 1970er Jahre fortsetzt – jener Strömungen, die durch ihren Gang auf die Straße institutionelle Kritik übten und den Wunsch nach direkter Kommunikation mit der Öffentlichkeit ausdrückten.
Die Ausstellung im MSU Skopje wurde kuratorisch von Vladimir Jančevski (MSU Skopje) in Zusammenarbeit mit Branka Benčić, Kora Girin und Sabina Salamon (MMSU Rijeka) mitverantwortet.