Anfang der 90er Jahre begann Igor Grubić als Multimedia-Künstler in Zagreb hauptsächlich mit dem Medium Fotografie, Video und ortsspezifischen Interventionen zu arbeiten. Sein Werk ist sozial und politisch engagiert und beschäftigt sich mit den Veränderungen einer Gesellschaft im Übergang vom Staatssozialismus zu einer liberalen Demokratie, von Planwirtschaft zu einer freien Marktwirtschaft.
Eine der berühmtesten künstlerischen Interventionen von Grubić war 1998: Black Peristyle. In die Mitte des Peristyls des Diokletian Palastes, eine der wichtigsten touristischen Attraktionen in Kroatien, malte er heimlich einen großen schwarzen Kreis. Es war eine Hommage an eine Aktion, die dreißig Jahre zuvor, 1968, stattfand bei der eine Gruppe von Künstler*innen das Peristyl rot bemalte. Wie schon 1969 wurde Grubićs Intervention im Jahr 1998 von den Behörden als Vandalismus gegen ein historisches Denkmal eingestuft.
Grubić's Werke wurden international auf der Manifesta 4 (Frankfurt, 2002) präsentiert; auf der Manifesta 9 (Genk, 2012); der 11. Istanbul Biennale (2009); der Gwangju Biennale (2014); in 'Zero Tolerance' und im MOMA PS1 (New York 2014).
2019 vertrat er Kroatien auf der 58. Biennale von Venedig. Die Ausstellung war das Ergebnis einer 13-jährigen Dokumentation über die Veränderungen im Wohnraum, im öffentlichen Raum und der Industrielandschaft. Sie trug den Titel 'Traces of Disappearing' und bestand aus drei fotografischen Serien 'Wild House', 'Filigree Sidewalk', 'Deconstruction of Factory' und einem Kurzfilm 'How the Steel was Tempered'.