Als Zeitzeugin der bewegten Geschichte Rumäniens, vom Königreich zur Diktatur unter Nicolae Ceaușescu von 1967 bis 1989 bis zur jetzigen parlamentarischen, demokratischen Staatsform, gehört Geta Brătescu mit ihrem umfangreichen Werk zu den Pionier*innen einer zeitgenössischen künstlerischen Sprache im osteuropäischen Kontext.
Als Künstlerin mit einer reichen und langen Karriere entwickelte Geta Brătescu ein komplexes Werk, das Zeichnen, Collage, Gravur, Wandteppich, Objekt, Fotografie, Experimentalfilm, Video und Performance umfasst. Sie studierte an der Fakultät für Literatur und Philosophie und gleichzeitig an der Akademie der bildenden Künste in Bukarest und arbeitete als künstlerische Leiterin für die Zeitschrift 'Secolul 20 (20. Jahrhundert)', die um die Jahrtausendwende in 'Secolul 21 (21. Jahrhundert)' umbenannt wurde.
Geta Brătescu nahm an einigen der wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst teil, an der Documenta 14, Athen und Kassel, 2017, der Biennale Venedig, 2013, der Triennale von Paris, 2012 und der 12. Istanbul Biennale, 2011.
2017 vertrat Geta Brătescu Rumänien auf der Biennale Venedig mit dem Projekt 'Apparitions', der ersten Einzelausstellung einer Künstlerin im rumänischen Pavillon.