Dan Perjovschi wurde 1961 in Sibiu in Rumänien geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Sozialistischen Republik Rumänien. Diese wurde unter dem neo-stalinistischen Diktator Nicolae Ceaușescu, von 1965 bis zu seiner Erschießung im Jahre 1989, in einen totalen Überwachungsstaat verwandelt.
Dan Perjovschi studierte Malerei an der George Enescu Universität der Künste in Iasi. Sein eigentliches künstlerisches Medium sind jedoch Zeichnung und Sprache geworden. Mit wenigen markanten Strichen fixiert er Alltägliches, Privates und Öffentliches in seinen Zeichnungen. Er spielt mit Begriffen und Symbolen, verändert einen Buchstaben, fügt einen anderen hinzu, lässt die Schrift selbst zu einer zeichnerischen Aussage werden. Was so schnell und einfach gezeichnet aussieht, basiert auf einer genauen und aufmerksamen Beobachtung der Politik, der Religion, des Existenziellen und der ethischen und moralischen Werte, die dahinter stehen. Mit Sarkasmus deckt er das Verborgene, das Verleugnete und die Lügen auf. Mit Humor verweist er auf die Liebenswertigkeit der Widersprüche im alltäglichen Leben. Mit Freude an der Intelligenz und Kreativät lässt er erahnen, welchen Preis die Gesellschaft und die Einzelnen für bestimmte Entwicklungen zahlen werden müssen. Er ist einer der scharfsinnigsten Kommtenatatoren der Gegenwart.
Vieler seiner Zeichnungen realisiert er temporär in internationalen Museen und auf Biennalen. Sie werden nach der Ausstellung wieder übermalt. Seine Kunst erfordert keine aufwändigen Transporte. Er reist mit seinen Skizzenbücher, in denen viele der Zeichnungen festgehalten werden, oder die sich während der Reise mit neuen anfüllen. Sie sind das Archiv für seine Arbeit.