Vlad Nancă wurde, zehn Jahre vor der Revolution gegen den Diktator Nicolae Ceauşescu, in Bukarest geboren und studierte dort an der Universität der Künste. Der Künstler ist engagiert in sozialen Netzen, um ein breites Forum für die zeitgenössische rumänische Kunst zu schaffen. Das weit verzweigte Netzwerk um den Blog http://bukresh.blogspot.com beinhaltet viele Beiträge von Vlad Nancă. Er war Mitbegründer von 2020, einer Internet-Community, die von 2003 bis 2008 aktiv war und Bukarest als Epizentrum der zeitgenössischen Kunst für das Jahr 2020 propagierte. Auf dieser Website beschreibt er sich selbst mit einer gesunden Portion Humor: „Highly praised family man. 2020 procreator and art provocateur, pushing us into the unsettling ways of the future.“ Eine weitere Website, http://made-in-romania.blogspot.de, dokumentiert die rasanten Veränderungen im Stadtbild von Bukarest.
Die zeitgenössische Kunst spielt in vielen Ländern des ehemaligen Ostblocks eine zentrale Rolle bei der Herausbildung gesellschaftlicher Strukturen, die freie Meinungsäußerung ermöglichen und diese in einen demokratischen Prozess integrieren. Viele jüngere Künstler haben die realsozialistische Vergangenheit als Jugendliche als Welt ihrer Eltern erlebt, die dann in wenigen Monaten zugrunde ging und abgeschafft wurde. Den daraus resultierenden komplexen Erneuerungsprozess, das Erlernen neuer Werte und neuer Verhaltensweisen, das Verstehen der Strukturen und Prozesse freier Marktwirtschaft und die Abwägung gegenüber den Werten der Elterngeneration wird von vielen Künstlern thematisiert.